Umnutzung Brauerei in Berlin-Pankow

Alexander Paul mit Andreas Antenbrink

Die 1882 errichtete, denkmalgeschützte Willner-Weißbierbrauerei, bestehend aus dem Sudhaus mit Kesselturm und der Mälzerei in der Erweiterung von 1904 mit Darrenturm sowie einer Schmiede in der Remise, war ausschließlich dem Produktionsprozess der Bierbrauerei gewidmet. Für die Umnutzung in ein Bürogebäude zeigte sich das Gebäude jedoch erstaunlich gut vorgedacht. Wie für die Bauzeit üblich, wurde die Fassade mit zahlreichen Zierfenstern als Blindfenster ausgeführt. Diese konnten nun geöffnet werden und die Fassade musste, anders als noch in der Enwurfsplanung vorgesehen, fast überhaupt nicht verändert werden.

Auch im Inneren bleiben gusseiserne Stützen und die originalen Ziegelkappendecken erhalten und sichtbar. Die Dachkonstruktion wurde in originaler Art unter größtmöglicher Nutzung verwendbarer Hölzer rekonstruiert und bleibt ebenfalls sichtbar. Die nicht tragfähigen Holzdecken wurden gegen Ziegeldecken ausgetauscht. Für die Belichtung des teilweise sehr tiefen Gebäudes wurde ein kleines Atrium behutsam zwischen das Eisentragwerk und zwischen Sudhaus und Mälzerei eingefügt. Die neu eingefügten Bauteile stehen mit den Materialien Glas und hellem Gussasphaltestrich im Kontrast zu den originalen Oberflächen mit sichtbarer Patina.